Am 19. Dezember 2022

Neue FRITZ!Box Firmware bringt Wireguard VPN und 150 Neuerungen (Download)

Mit dem Rollout von FRITZ!OS 7.50 folgt Router-Hersteller AVM dem Megatrend Smart Home: Von Routinen über Wenn-Dann-Automatisierung bis zum sprechenden Telefon. Auch das mächtige Wireguard VPN ist inklusive.

Der Berliner Netzwerkspezialist AVM ist bekannt für seine FRITZ!Box-Router. Für DSL, Glasfaser, LTE und Kabelanschlüsse erfüllen jeweils mehrere Modellvarianten die Bedürfnisse des anspruchsvollen Heimnetz-Users. Und genau diese Ansprüche erfüllt der Hersteller jetzt mit einem neuen gratis Update für zahlreiche Modelle.

Neue Features der Top-Router sogar für zehn Jahre alte FRITZ!Box 7490

Lange Zeit waren die über branchenübliche Garantiezeiten hinausgehenden fünf Jahre das Alleinstellungsmerkmal der Geräte aus Berlin. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: AVM pflegt seine Gerätesoftware FRITZ!OS ebenso lang. Während viele Konkurrenten maximal bei bekannt gewordenen Sicherheitslücken nachbessern, schießt der Hersteller der charakteristisch rot-weißen Geräte sogar nach Jahren noch neue Features nach.

Mit dem neuen FRITZ!OS 07.50 profitiert sogar die altbekannte FRITZ!Box 7490 von nahezu allen neuen Funktionen, die parallel auf aktuelle High-end-Router ausgerollt werden. Mit dem Unterschied, dass die 7490 bereits knappe zehn Jahre auf dem Markt verfügbar ist. Vorbildliche Produktpflege gilt heute sicher als ökologisches Argument, das Kunden bindet.

Was kann FRITZ!OS 07.50?

AVM stellt das digitale Zuhause in den Fokus: „Schneller und schlauer – über 150 Neuerungen und Verbesserungen erwarten Sie“, erklärt die eigens eingerichtete Ankündigungsseite vorweg. Die Key Features lesen sich wie folgt:

  • Höhere Leistung im WLAN Mesh
  • neue Optionen mit Szenarien und Routinen im Smart Home
  • Das FRITZ!Fon lernt Sprechen
  • Einfaches VPN mit WireGuard
  • Benutzeroberfläche der FRITZ!Box erstrahlt im neuen Look

WLAN-Tuning von AVM: FRITZ!Box funkt auf zwei Frequenzbändern für mehr Stabilität

Nutzt man zusätzlich zur FRITZ!Box einen FRITZ!Repeater, um beispielsweise die WLAN-Abdeckung bzw. die Reichweite zu Hause zu erweitern, verbessert sich die Leistung. Das löst AVM durch die Nutzung beider WLAN-Frequenzbänder parallel (2,4 GHz und 5 GHz). Letztlich soll diese Verbindung für mehr Stabilität sorgen. Mehrere Optimierungen der WLAN-Verbindung sorgen auch dafür, dass Abbrüche und Inkompatibilitäten seltener vorkommen.

Smart Home mit AVM-Produkten und Drittanbietern wird mächtiger

Mit Heizungsreglern (FRITZ!DECT 301, 302), smarten Glühbirnen (FRITZ!DECT 500) und selbst belegbaren Tastern (FRITZ!DECT 440) bietet AVM bereits selbst einige Smart-Home-Geräte an. Was eher unbekannt ist: Diese Geräte funken mit dem DECT ULE-Standard. Und weil der Standard auch von anderen Herstellern genutzt wird, sind auch deren Geräte direkt mit der FRITZ!Box kompatibel – ohne lästige Umwege über zusätzliche Bridges oder Hubs. Das trifft beispielsweise auf einige Produkte der Telekom zu. Die Telekom Tür-/Fenstersensoren lassen sich einwandfrei an der FRITZ!Box anmelden und im Smart Home nutzen.

Genau dieses Szenario nimmt mit FRITZ!OS 07.50 richtig Fahrt auf: Szenarien bündeln mehrere Aktionen, sodass mit einem Öffnen der Haustür zum Beispiel alle Heizkörper ausschalten lassen, die Lampen aus gehen und der Anrufbeantworter aktiviert wird.

Neue Firmware bringt Wenn-Dann-Verknüpfungen über Routinen

Noch mehr Möglichkeiten bieten mit der neuen Firmware sogenannte Routinen. Klassische Wenn-Dann-Verknüpfungen lösen zum Beispiel ein bestimmtes Szenario aus, sobald eine definierte Bedingung erreicht wird. Ganz plastisches Beispiel von AVM: Die gemessene Luftfeuchtigkeit des FRITZ!DECT 440 übersteigt einen bestimmten Wert. Das vorher eingerichtete Szenario „Lüftung“ mit einer schaltbaren Steckdose FRITZ!DECT 200 und einem angeschlossenen Luftbefeuchter wird aktiviert.

Wenn-Dann-Verknüpfungen erweitern die Möglichkeiten des Smart Home mit FRITZ!OS 07.50. Foto: AVM

Wenn-Dann-Verknüpfungen erweitern die Möglichkeiten des Smart Home mit FRITZ!OS 07.50. Foto: AVM

Hier sind der Phantasie wenig Grenzen gesetzt, man muss aber so ehrlich sein und dazu sagen, dass rein auf Smart Home fokussierte Produkte wie das Telekom oder Bosch Smart Home fortgeschrittenere Entwicklungsstadien aufweisen. Allein schon weil es vielfältigere Produkte wie Sirenen, Rauchmelder und Kameras gibt, kann man damit flexiblere Automatisierungen einrichten.

„Schwiegermutter ruft an“: Ansage des Anrufernamens am FRITZ!Fon

In einem Punkt zieht AVM der Konkurrenz endlich nach: Das hauseigene Telefon FRITZ!Fon lernt in den neueren Modellreihen gemeinsam mit FRITZ!OS 07.50 sprechen. Stellt man nach dem Update des Routers und dem Update am Telefon (wichtig!) sogenanntes „Sprachklingeln“ ein, liest eine Stimme bei eingehenden Anrufen den Namen laut vor. Das konnten so ähnlich Gigaset-Geräte schon vor 20 Jahren, zumindest wenn man selbst einmalig die Anruferansagen eingesprochen hatte. Dennoch nicht unpraktisch, wenn auch aus der Zeit gefallen.

Mit dem Update auf FRITZ!OS 07.50 können die neueren DECT-Mobilteile von AVM Anrufernamen ansagen. Foto: AVM

Mit dem Update auf FRITZ!OS 07.50 können die neueren DECT-Mobilteile von AVM Anrufernamen ansagen. Foto: AVM

Kompliziert dabei bleibt, dass man die etwas versteckte Einstellung in der Benutzeroberfläche der FRITZ!Box erst einmal finden muss. Etwas einfacher zu finden ist hingegen das neue Kalender-Feature. Wie der Name verspricht lassen sich damit Einträge anlegen und Erinnerungen (mit Sprachklingeln) einprogrammieren.

Es geschehen noch Wunder, dachte sich so manch eingefleischter FRITZ!Box-Fan bei der Ankündigung von Wireguard. Der komplizierte Name steht dabei für Einfachheit. Neben dem bisher in der FRITZ!Box implementierten VPN im IPSec-Verfahren unterstützt FRITZ!Box mit OS 07.50 jetzt auch Wireguard-Verbindungen.

Endlich VPN auf dem Router: Was bringt Wireguard auf FRITZ!Box?

In der Regel ist Wireguard auf FRITZ!Box nicht nur schneller als das etablierte IPSec-Verfahren. Es ermöglicht ein besonders einfaches und schnelles Einrichten der VPN-Verbindung. An Smartphones und Tablets reicht beispielsweise schon das Scannen eines QR-Codes. Zack, fertig!

Man hat mit VPN, ganz gleich ob IPSec oder Wireguard, von überall aus der Welt Zugriff auf sein Heimnetz, ganz so, als wäre man mit dem Smartphone im heimischen WLAN verbunden. Sämtlicher Netzwerkverkehr läuft dann auch einmal über die Datenleitung der FRITZ!Box getunnelt. Das kann bei Verwendung von Adblockern Vorteile haben, wenn ein Raspberry Pi zu Hause nervige Werbung auf Netzwerkebene herausfiltert. Oft stellt das Tunneln der Daten auch einen Sicherheitsaspekt dar.

Frühjahrsputz im Winter: FRITZ!OS 07.50 mit aufpolierter Oberfläche

Das FRITZ!OS 07.50 genannte Update für AVM-Router bringt neue Funktionen in den Bereichen Smart Home, Automatisierung und VPN. Foto: AVM

Das FRITZ!OS 07.50 genannte Update für AVM-Router bringt neue Funktionen in den Bereichen Smart Home, Automatisierung und VPN. Foto: AVM

Zu guter Letzt erfreut sich das Auge am neuen Firmware-Update für die AVM-Router. Die Benutzeroberfläche, welche über http://fritz.box aus jedem Browser erreichbar ist, wurde generalüberholt, entschlackt, modernisiert. So gelingt der Zugriff vom PC, Tablet oder dem Smartphone, ohne auf Optionen verzichten zu müssen. Mein Eindruck als Mediengestalter: Der Umgestaltungsprozess ist noch voll im Gange. Weitere Elemente im User Interface werden mit folgenden Updates sicher vereinheitlicht. So oder so lässt die Modernisierung zumindest neue Konzepte erkennen, die sich erfrischend auf die Interaktion mit dem Router auswirken.

Und wie bringe ich das Update auf meine FRITZ!Box?

Mehrere Wege führen nach Rom.

  1. Manuelle Update-Suche: Über die Benutzeroberfläche der FRITZ!Box (http://fritz.box) einfach die Suche nach dem Update auf FRITZ!OS 7.50 starten (System > Update > Neues FRITZ!OS suchen).
  2. Automatisches Update aktivieren: Wählt man die Option in der Oberfläche aus, sucht der Router in regelmäßigen Abständen selbstständig nach neuen Versionen und installiert diese über Nacht.
  3. Manuelles Update: Einfach mal in den Update-News von AVM oder auf dem FTP-Server nach der passenden Version zum FRITZ!Box-Modell suchen, die Datei herunterladen und in der Benutzeroberfläche der FRITZ!Box unter System > Update einspielen.

Die Version FRITZ!OS 07.50 wird derzeit auf immer mehr Modelle ausgerollt. Sollte sie für dein FRITZ!Box-Modell nicht verfügbar sein, könntest du im Labor Glück haben: Hier testet AVM die Vorläufer kommender Updates öffentlich.

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