Am 13. Oktober 2022
Erste Eindrücke von Microsofts Windows 11-Nachfolger Next Valley geleakt
Ursprünglich wollte Microsoft auf der Ignite Keynote seine neuen Cloud-Produkte präsentieren. Besondere Aufmerksamkeit finden jedoch dabei durchgesickerte Screens von Windows Next Valley.
Erst kürzlich berichteten wir über die neuen Features im „Windows 11 2022 Update“, da zeigt Microsoft erste Screens einer möglichen Nachfolgeversion. Die Microsoft Ignite 2022 adressiert eigentlich Entwicklerinnen, Entwickler und Unternehmen. Die Cloud-Plattform Microsoft Azure und die Produktivitäts-Apps Microsoft 365 standen dabei im Mittelpunkt des Events. Wie Windows-Blogger Zac Bowden heute auf Twitter mitteilte, ließ sich der Softwaregigant aus Redmont dabei allerdings ziemlich tief in die Karten schauen: Auf mehreren der gezeigten Demos lässt sich ein Windows-Betriebssystem erkennen, das nicht Windows 11 zuzuordnen ist, schon gar nicht Windows 10. Eine offizielle Ankündigung für einen Windows 11-Nachfolger à la Next Valley gab es bisher ebenso wenig.
An early UI exploration prototype for Windows Next Valley accidentally made a brief cameo during the Ignite keynote yesterday. Here's what I know about it: https://t.co/wbITbZ6215 pic.twitter.com/JEwL075ifR
— Zac Bowden (@zacbowden) 13. Oktober 2022
Schwebende Taskleiste und Uhrzeit oben rechts – Next Valley wirft altes Windows-Prinzip über Bord
Was sich glasklar erkennen lässt:
- Die Taskleiste ist nicht mehr am unteren Bildschirmrand angedockt, wie bisher von allen Windows-Versionen bekannt, sondern schwebt im unteren Bereich vor dem Hintergrund.
- Systemtray – also Systemsymbole wie Akkustand und Internetverbindung wandern zusammen mit der Uhrzeit nach oben rechts. Das erinnert nicht nur an MacOS und gängige Smartphone-Betriebssysteme, es ändert vor allem die evolutionär durchgezogene Logik: Bisher war in der oberen rechten Ecke mit ziemlicher Sicherheit in jedem Windows der rote Button zum Schließen eines Fensters.
- Die Widget-Vorschau bzw. die Wetteranzeige wandert aus der Taskleiste heraus nach oben links und schwebt ebenfalls frei.
- In der oberen Bildschirmmitte befindet sich ein schwebendes Suchfeld samt dem Hinweis, dass es sich um einen Prototypen handelt.
Damit schafft man nicht nur eine Vereinheitlichung mit MacOS, Android & Co. – man könnte auch davon ausgehen, dass dieses System primär nicht für den Desktop entwickelt wird, sondern device-neutral gedacht ist. Das Prinzip könnte auf Tablets und sogar Smartphones denkbar sein, weil die Funktionsweise sich einfach adaptieren lässt.
War der Leak geplant, um den Windows 11-Nachfolger ins Rampenlicht zu rücken?
Inwiefern Microsoft dies als geschickt platzierte Marketing-Maßnahme mit Absicht nutzt, um Gerüchte über einen möglichen Windows 11-Nachfolger zu schüren, bleibt unklar. Offiziell gibt es zum heutigen Stand (13. Oktober 2022) keine Statements des Konzerns. Es könnte sich tatsächlich um ein Versehen handeln, denn erwähnt wurde ein Nachfolger bisher noch an keiner offiziellen Stelle. Das Interesse von Microsoft dürfte vor allem daran liegen, aktuell möglichst viele User auf das aktuelle Windows 11 zu hieven. Da wären Spekulationen um einen Nachfolger wie Windows Next Valley nicht unbedingt dienlich – sie ließen sich so auslegen, dass man mit einer komplett neuen Windows-Version nachbessern müsse, weil Windows 11 vielen Kritikern zufolge nur ein halbgar frisches, aufpoliertes Windows 10 sei.
Über Release-Zeiträume von Windows Next Valley lässt sich derzeit nur spekulieren
Nach Informationen des Bloggers Zac Bowden, die sich in der Vergangenheit als zuverlässig bestätigt haben, soll Microsoft zu einem Drei-Jahres-Zyklus seiner Windows-Betriebssysteme zurückkehren. Dies würde einen Release von Windows Next Valley im Jahr 2024 bedeuten. Erst mit Windows 10 verkündete Microsoft im Jahr 2015, dies sei das letzte Windows, was man durch jährliche Funktionsupdates an den aktuellen Entwicklungsstand angleichen würde. Dass davon wieder abgewichen wird bedeutet also vor allem eine Umkehr in der Marketingstrategie.